Stärkung unserer Widerstandsfähigkeit (Resilienz)

Stärkung unserer Widerstandsfähigkeit (Resilienz)

Viele Einflüsse von draußen versuchen grad in unser Gemüt einzudringen: Corona, ein Terroranschlag in Wien, die Spaltung der Menschen in den sozialen Medien, ein Lockdown. Alles ein bissl viel.

Es gibt kaum Möglichkeiten zu entkommen, kein Urlaub möglich, keine Auszeit in Wellness-Einrichtungen, keine geregelte Arbeit, die uns ablenkt. Alle Strukturen, die uns üblicherweise Halt geben, verschwimmen. Alles ist anders.

In dieser anstrengenden Zeit werden wir auf uns selbst zurück geworfen. Wir sind fast gezwungen, in uns das Heile zu suchen, nicht im Außen, durch Andere, durch Ablenkung. Die Kraft, um für uns und auch für andere (Kinder, PartnerInnen, Feunde) in einem guten Zustand zu bleiben. Nur wenn wir selbst in einem guten Zustand sind, kann es anderen, mit denen wir zu tun haben, auch gut gehen, kann das Heile und die Freude wieder Einzug halten in unsere Beziehungen.

Aber wie machen wir das?

Bei mir selber kommt das Leid der Beziehungen, die ich coache, noch dazu. Als Coach nehme ich alles auf und versuche, mit zu fühlen, mit zu schwingen. Um gute Lösungen zu finden, tauche ich in das Leid auch ein Stück weit ein.

Mein persönlicher Weg zur Steigerung meiner Resilienz ist die Natur. Der Wald, im Speziellen der Wienerwald, aktuell grad in den schönsten Herbstfarben, ist eine der feinsten Möglichkeiten, sich selber wieder zu stärken.

Die meisten meiner Coachingthemen habe ich selbst erlebt. Das ist vielleicht das spezielle an meinen Coachings. Ich weiß wirklich, wovon ich rede. Nicht nur durch viele Ausbildungen, sondern durch das eigenen Erfahren. Und diese Erfahrungen gebe ich gerne weiter, damit machen sie wieder neuen Sinn.

Die Natur-Erfahrung kann ich deshalb nur wärmstens empfehlen. Geht raus!  Wenn es zu eng wird und Ihr Euch denkt „In welcher schrecklichen Welt leben wir eigentlich“, geht raus in die Natur und seht Euch an, in welch schönen Welt wir auch leben. Lasst die Natur mit Euch arbeiten, mit Eurem Gemüt, mit Eurem Herzen. Lasst Euch auffüllen mit Widerstandskraft.

Ein gutes Tool dafür ist das „achtsame Gehen“. Langsames gehen und Eindrücke sammeln. Richtet Eure Aufmerksamkeit auf die Details der Natur. Wie ein Fotograf auf der Suche nach dem guten Naturmotiv. Versucht, wenig zu denken dabei, nur schauen, aufnehmen. Wenn das Denken einsetzt, gebt ihm ein wenig Raum und lasst es wieder ziehen.

Ein Baum, ein Sonnenstrahl, der durch den Wald seinen Weg sucht und genau bei Euch landet, ein Blatt, dass in Form und Farbe einfach nur schön ist. Wege, die sich durch den Wald gebahnt haben, ursprünglich vom Wild geschaffen, später von vielen Menschen mit einfachem Gehen geformt. Ein Zeichen, dass es ein guter Weg ist, auf dem ihr geht, andere bereits die Schönheit hier betrachtet haben.

Wenn Ihr Menschen begegnet, grüßt sie, schenkt Ihnen ein Lächeln. In der Großstadt wird nicht gegrüßt und gelächelt. Hier habt Ihr die Möglichkeit, wieder eine Verbindung herzustellen zu Menschen, die vielleicht auch gerade Natur in sich aufnehmen. Wir haben grad viel zu wenig gute Verbindung.

Begegnet damit anderen, aber begegnet vor allem Euch selbst.

Tipps fürs achtsame Gehen:

Geht langsam. Jeder Schritt eine Sekunde.
Wir gehen heute eh immer schnell in unsere rasenden Zeit. Auch in meinen Geh-Coachings muss ich die Coachees oft bremsen. Der Weg ist das Ziel.

Macht keine Fotos.
Wir haben den Drang von allem Fotos zu machen. Haltet die Bilder in Euch fest, dann gehören Sie auch nur Euch.

Schaut Euch um, haltet inne.
Manchmal ist es eine besondere Anordnung von Bäumen, manchmal eine herbstliches Naturfarbspiel. Schenkt ihm Aufmerksamkeit, genießt es.

Denkt nicht.
Gedanken sind auch nur Bilder. Aber meist aus der Vergangenheit oder aus der Zukunft. Versucht, im Jetzt zu sein. Zum Denken habt ihr sonst Zeit genug.

Atmet bewusst.
Wir unterschätzen oft den Atem, weil er so selbstverständlich ist. Hier könnt ihr bewusst aufatmen.

Geht ein Stück vom Weg ab.
Wenn ihr etwas seht, das Ihr näher betrachten wollt, geht hin. Speziell im Herbst ist es dort auch weicher zu gehen.

 

Guten Weg, Ihr Lieben!

P.S.: Solltet Ihr überlegen, ob man das im Lockdown offizielle überhaupt darf: einer der 5 Gründe, um das Haus verlassen zu dürfen ist Zur „körperlichen und psychischen Erholung“. 

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