Eltern-Kind-Konflikte

Oft ändert sich bei getrennten Eltern die Beziehung eines/r Jugendliche/n oder jungen/m Erwachsenen zu einem Elternteil. Kontaktabbruch oder schlechte Stimmung, bei einem Elternteil nicht mehr wohnen wollen, können die Folgen sein.

Die Klärung solcher Konflikte ist auch eines meiner Angebote. 

Peter Gigler, MSc
Coach, Mediator, Trainer

Beziehung ist Weiterentwicklung

Oft geht es, wie bei den meisten Beziehungskonflikten um Weiterentwicklung. Eine Beziehung, egal ob zwischen PartnerInnen oder zwischen Eltern und „Kindern“, ist kein starres Gebilde. 

Und gerade junge Menschen müssen sich laut ihrer „Jobdiscription“ immer weiter entwickeln.

In der eines/r Pubertierenden steht: „Ich muss (und will) ein eigener Mensch werden, mit eigenen Ansichten, eigenen Gedanken.“

Wie sollen Kinder das machen, war doch bis dahin das, was die Eltern gesagt haben, die Handlungsprämisse? Und wie sollen die Eltern sich so rasch umgewöhnen? Schon in Familien, die zusammen wohnen ist das schwierig.

Für Kinder von getrennt lebenden Eltern noch einmal schwieriger. 

Beispiel:
Einem meiner jungen Klienten war es nicht möglich, die für junge Männer so wichtige Abspaltung vom Vater zu vollziehen, sich an ihm und seinen Ansichten zu reiben und so sein eigenes Mann-Sein zu entwickeln. Der Grund war rasch ersichtlich: er lebte die meiste Zeit bei seiner Mutter und freute sich so auf die Begegnungen mit dem Vater, dass es ihm unmöglich war, gute Diskussionen oder Streits zu führen. Die Pubertät, die Abspaltung von den väterlichen Vorgaben erfolgte so erst mit 21 Jahren. Das war natürlich für den Vater dann schwer einzuordnen.

Diesen Konflikt selbst zu lösen, ist fast unmöglich, da man nur die Innensicht hat und aus seinem Rollenverhalten (als Elternteil, als Kind) alleine kaum raus kommt.

In ein paar Sitzungen konnten wir die Beziehung wieder auf gute Beine stellen. 

Feedback vom Vater:

 Unser Verhältnis hat sich nachhaltig verbessert und vieles ist wie früher, aber natürlich schon etwas mehr Distanz, soll ja auch so sein. Wenn sich wieder eine ähnliche Situation ergibt, suchen wir dich gerne auf, wir haben uns gut aufgehoben gefühlt. Danke. 


Beispiel:

Eine Tochter wollte nicht mehr bei ihrem Vater wohnen. Statt bisher 50% bei der Mutter, 50% beim Vater. Die Aufarbeitung der Konflikte, die alleine nicht besprochen werden konnten, war ein Teil der Arbeit. Es ging aber auch hier, um die Entwicklung der eigenen Identität, des eigenen Willens und die Verwandlung in eine Beziehung auf Augenhöhe.

Und die Begleitung solcher Konflikte ist für mich schön und sinnerfüllend. Und ich kann dabei gut aus meinen eigenen Erfahrungen schöpfen, war ich doch selbst ein sehr schwieriger Jugendlicher, kann deshalb viel Verständnis aufbringen, gleichzeitig sehe ich natürlich auch aus meinem eigenen Vatersein die Sicht der Eltern gut.

Die Tochter wohnt übrigens wieder bei Ihrem Vater. Das Ausmaß und die fixe Aufteilung hat sich verändert, weil das noch ein Relikt aus der Vereinbarung der Eltern miteinander war, aber gemeinsame Urlaube, gemeinsames Wohnen und wertschätzendes miteinander Reden sind wieder möglich.

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